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Das letzte Viertel der MOTUL FIM Superbike World Championship 2023 führt durch die hügelige Landschaft Spaniens in die wüstenähnliche Landschaft des MotorLand Aragon und das historische Alcaniz. Ein Gebiet, in dem die Zeit stehen geblieben scheint, in dem die Schönheit der Natur und die typischen örtlichen Traditionen zum Vorschein kommen, wird an diesem Wochenende zum Klang der Superbike-WM-Action lebendig. Es ist eine Gegend, in der die Motorräder das Herz der Einheimischen bilden, und mit vielen einheimischen Helden, die es anzufeuern gilt, einem sich zuspitzenden Titelrennen und der allgegenwärtigen Bedrohung durch schlechtes Wetter ist in Aragonien mit einer Menge Action zu rechnen.

KAMPF UM DEN TITEL: Bautista und Ducati haben die Oberhand

Die große Frage vor der zehnten Runde ist, ob Alvaro Bautista (Aruba.it Racing - Ducati) auf einer Strecke, auf der er in der Vergangenheit dominiert hat, geschlagen werden kann. Fünf Siege für Ducati, ein Podium für Honda im Jahr 2020 und eine Rückkehr zu den Siegern zu Beginn des Jahres 2022 sind einige der Highlights. In Magny-Cours zeigte sich, dass auch die Nummer 1 vom Pech verfolgt sein kann. Ein vorübergehendes technisches Problem in Rennen 1 brachte ihn nur auf Platz 10, während eine Kollision mit seinem eigenen Teamkollegen Michael Ruben Rinaldi in der Superpole ihn auf Platz 2 zurückwarf. Rinaldi ist stark in Aragon, wo er seinen ersten WorldSBK-Sieg feierte, und Bautista hofft, dass er ein Fahrer sein wird, der die Plätze zwischen ihm und seinem Titelrivalen Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) einnimmt, vor allem nach ihrem starken Test hier am Ende der europäischen Sommerferien.

Razgatlioglus Form in Aragon war nicht gerade berauschend. Vier dritte Plätze - darunter ein Hattrick im letzten Jahr - und eine Pole-Position sind die wichtigsten Ergebnisse auf einer Strecke, auf der Yamaha in der Vergangenheit Probleme hatte. Der Weltmeister von 2021 konnte in Magny-Cours mit 17 Punkten Vorsprung auf Bautista aufschließen, und auch wenn es auf dem Papier an diesem Wochenende nicht danach aussieht, so werden Rennen doch nicht auf dem Papier entschieden. Razgatlioglu und das Yamaha-Team haben sich dafür entschieden, während der Saisonpause nicht in Aragon zu testen - wird sie das weiter beeinträchtigen, oder wird es eine Meisterleistung sein, wenn die Bedingungen nicht so sind, wie sie beim Test waren? 

KAWASAKI EINE MACHT? Ein gutes Revier für das Team in Grün

Ein solides Magny-Cours für Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) mit drei Podestplätzen bedeutet, dass er den dritten Platz in der Meisterschaft festigte und seinen 2024er Yamaha-Teamkollegen Andrea Locatelli (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) hinter sich ließ. Aragon ist mit neun Siegen ein glückliches Jagdrevier für Rea, und er will der erste Fahrer werden, der in Aragon zweistellig wird. Traditionell eine Strecke, auf der der 36-Jährige für Kawasaki den Unterschied ausgemacht hat, kann er dort wieder brillieren? Teamkollege Alex Lowes ist ebenfalls ein Anwärter, sollte er nach seiner Verletzung am linken Knie in Magny-Cours wieder fit sein. Der Fahrer mit der Startnummer 22, der seit Donington Park nicht mehr in den Top Sechs landete und in der Gesamtwertung um den achten Platz kämpft, holte 2021 in Aragon zwei zweite Plätze und einen dritten Platz. Sowohl Rea als auch Lowes hatten im August einen positiven Test in Alcaniz. Nachdem Alex Lowes (Kawasaki Racing Team WorldSBK) bei den letzten beiden Rennen der MOTUL FIM Superbike-Weltmeisterschaft in Frankreich aussetzen musste, unterzog er sich kurz darauf einer Operation, um den beschädigten Meniskus in seinem linken Knie zu entfernen. Trotzdem wurde nun die Entscheidung getroffen, Alex von der Tissot Aragon Runde zurückzuziehen. Der reguläre Testfahrer des Teams, Florian Marino, wird am kommenden Wochenende die zweite offizielle Ninja ZX-10RR Maschine neben Jonathan Rea übernehmen.

KAMPF UM DEN VIERTEN PLATZ: Locatelli gegen Bassani, Petrucci auf dem Weg zu den Independent-Trophäen

Es ist ein rein italienischer Kampf um den vierten Platz in der Gesamtwertung; während die #65 von Rea versucht, eine Hand an die Bronzemedaille für 2023 zu bekommen, hat Andrea Locatelli dank seiner Beständigkeit auch Axel Bassani (Motocorsa Racing) hinter sich gelassen, obwohl der Ducati-Star der beste Independent ist. In Aragon werden "Loka" und "El Bocia" ihren Kampf um den vierten Platz in der Gesamtwertung fortsetzen, wobei Bassani den Rückstand, der ihm in Frankreich aufgezwungen wurde, wieder wettmachen will; bei neun Rennen und drei ausstehenden Runden beträgt der Rückstand 37 Punkte. Dahinter liegt Danilo Petrucci (Barni Spark Racing Team), der einen neuen Vertrag bis 2024 in der Tasche hat und sich auf die Strecke konzentrieren wird. Er hat 76 Punkte Rückstand auf Locatelli, und obwohl das 2023 eine zu große Hürde sein könnte, wird Petrux" versuchen, den 39-Punkte-Rückstand auf Bassani aufzuholen. 

DER MANN DER STUNDE: Gerloff übernimmt nach Glanzleistung in Magny-Cours die Führung bei BMW 

Auch wenn Scott Redding (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) in der WM-Wertung die Nase vorn hat, stahl ihm Garrett Gerloff (Bonovo Action BMW) in Frankreich mit seiner ersten Pole-Position seiner Karriere und zwei Top-5-Platzierungen in den beiden Rennen die Show. Obwohl er in der Superpole von Redding überholt wurde, liegt der Amerikaner in der Gesamtwertung nur noch 16 Punkte hinter ihm. Ein kürzlich durchgeführter Test in Aragon wird als Grundlage für alle BMWs dienen, und Gerloff hofft, dass er dabei wieder etwas von seinem früheren Selbst zum Vorschein bringen kann. Abseits der Strecke ist die Zukunft von Teamkollege Loris Baz noch in der Schwebe, während Michael van der Mark (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) in Aragon zum ersten Mal seit seinem doppelten Top-5-Ergebnis 2021 wieder dabei ist. BMW erlebte 2022 auf der spanischen Strecke einen Albtraum mit nur drei Top-Ten-Ergebnissen von 15 möglichen, wobei Baz in Rennen 2 mit P7 das beste Ergebnis erzielte.

KANN HONDA ENDLICH WIEDER AUFHOLEN? Die jüngsten Schwierigkeiten könnten in Aragon ein Ende haben

Xavi Vierge (Team HRC), der in der Gesamtwertung der Weltmeisterschaft unter den ersten Zehn liegt, führt weiterhin die Honda-Mannschaft in der WorldSBK an, kann aber noch nicht an seinen Podiumserfolg vom Saisonbeginn in Mandalika anknüpfen. Der Spanier, der sein zweites Heimrennen der Saison genießt, ist Zehnter in der Gesamtwertung und kommt von einer doppelten Top-Ten-Platzierung am Sonntag in Magny-Cours mit P9, seinem ersten Top-Ten-Ergebnis seit Misano. Iker Lecuona debütierte im vergangenen Jahr in Aragon in der WorldSBK und belegte in Rennen 1 einen starken sechsten Platz, und das auf einer Strecke, auf der das Motorrad 2020 schon einmal auf dem Podium stand, obwohl sich seitdem viel verändert hat. Beide waren beim Aragon-Test im August mit positiven Erkenntnissen dabei, die sie für diese Runde und darüber hinaus vorantreiben sollen. 

SCHLAGZEILEN ANDERNORTS: Aegerter führt eine Gruppe an, die für eine Überraschung gut ist

Das MotorLand Aragon könnte man als eine etwas 'normalere' Strecke bezeichnen, fernab von den Eigenheiten und Feinheiten von schwer zu erlernenden Strecken wie Donington Park, Imola, Most und Magny-Cours. Man kann also davon ausgehen, dass der zweifache WorldSSP-Champion Dominique Aegerter (GYTR GRT Yamaha WorldSBK Team) wieder mittendrin im Geschehen sein wird. Sein Teamkollege Remy Gardner wird ebenfalls versuchen, zu punkten, da der Australier eine Top Ten-Platzierung anstrebt. Aegerter liegt mit 123 Punkten auf P9, Gardner mit 107 Punkten auf P12. Philipp Oettl (Team GoEleven) war während der Rennen in Magny-Cours wieder in den Top Ten und er wird darauf brennen, seinen 13. Platz von Aragon 2022, seinem Debüt auf einer WorldSBK-Maschine, zu verbessern. Brad Ray (Yamaha Motoxracing WorldSBK Team) stand 2014 in Aragon auf dem Podium des Red Bull Rookies Cups und trotz eines kurzen Tests auf der Strecke im März dieses Jahres ist er dort noch nie ein Superbike gefahren. 

Die Reihenfolge in der WorldSBK wird durch Fahrer wie Lorenzo Baldassarri (GMT94 Yamaha) abgerundet, der im vergangenen Jahr in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Aegerter bei seinem WorldSSP-Debüt in Aragon gewann und in der letzten Runde in Kurve 16 eine wundersame Rettung schaffte. Hafizh Syahrin (PETRONAS MIE Racing Honda Team) will nach seinem 14. Platz in Rennen 2 in Magny-Cours wieder in die Punkte fahren und wird von seinem Teamkollegen Eric Granado unterstützt, der aus dem MotoE™ World Cup zurück ist. Isaac Vinales (TPR Team Pedercini Racing), Oliver König (Orelac Racing MOVISIO) und Tito Rabat (Kawasaki Puccetti Racing) vervollständigen das Trio der Kawasakis.

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